Noch nicht
genug gelesen?
(geschätzte Lesezeit: 5 Minuten)
Nach einem Umzug den Wohnsitz ummelden, ein Führungszeugnis für die neue Arbeitsstelle beantragen, den Status des neuen Personalausweises einsehen oder die lang aufgeschobene Kfz-Zulassung erledigen – schnell, von zuhause aus, medienbruchfrei und ohne Wartezeit. All das (und mehr) ermöglichen digital aufgestellte Verwaltungen den Bürger:innen bereits heute. Sie sparen unnötige Wege zum Amt, beschleunigen dank automatisierter Abläufe die Bearbeitung und machen Prozesse transparenter.
Dabei geht es nicht nur um Servicequalität. Die öffentliche Verwaltung ist eine zentrale Schnittstelle zwischen Staat und Gesellschaft. Wird der Kontakt zur Behörde als positiv erlebt, stärkt das das Vertrauen in staatliche Institutionen – während negative Erfahrungen Frustration und Politikverdrossenheit begünstigen.
Auch die Verwaltung selbst profitiert von digitalen Prozessen. Angesichts des demografischen Wandels und eines bis 2030 erwarteten Personaldefizits von rund 230.000 Mitarbeitenden sind Automatisierung und Digitalisierung notwendige Entlastungsfaktoren. Sie schaffen Freiräume für Aufgaben, die menschliche Expertise erfordern – komplexe Einzelfallprüfungen, Beratung oder Ermessensentscheidungen. Gleichzeitig senken digitale Abläufe Kosten und Ressourcenverbrauch, etwa durch den Verzicht auf Papierakten.
Technik allein genügt nicht – es braucht digitale Kompetenz
Doch klar ist auch: Software allein führt nicht zur modernen Verwaltung. Entscheidend ist, ob die Mitarbeitenden die neuen Anwendungen sicher bedienen, in bestehende Prozesse integrieren und aktiv weiterentwickeln können. Neue Technologien wie Dokumentenmanagementsysteme, KI-gestützte Fachverfahren oder digitale Bürgerdienste erfordern nicht nur technisches Know-how, sondern auch ein Verständnis für Schnittstellen, Datenschutz und Prozesslogik.
Hinzu kommt: Digitale Transformation bedeutet Veränderung. Bestehende Abläufe müssen hinterfragt, neue Arbeitsweisen entwickelt und bereichsübergreifende Zusammenarbeit gestärkt werden. Dafür braucht es Mitarbeitende, die bereit und in der Lage sind, diesen Wandel aktiv mitzugestalten.
Weiterbildung als Schlüssel für nachhaltige Digitalisierung
Die beste Technologie bleibt wirkungslos, wenn das Personal sie nicht versteht oder nicht in Veränderungsprozesse eingebunden wird. Weiterbildung ist daher kein optionales Zusatzangebot, sondern ein strategischer Baustein moderner Verwaltung. Sie vermittelt:
- Anwendungskompetenz im Umgang mit neuen Tools und Systemen,
- Prozessverständnis für die digitale Umgestaltung von Abläufen,
- Gestaltungskompetenz, um nicht nur mitzuhalten, sondern Digitalisierung aktiv voranzutreiben.
Ein konkretes Beispiel: Schulungen zur elektronischen Aktenführung sorgen dafür, dass Sachbearbeiter:innen effizienter, rechtssicher und datenschutzkonform arbeiten – und neue digitale Standards wie die E-Akte nicht nur formal, sondern funktional nutzen können.
Da sich Technologien und Anforderungen fortlaufend ändern, reicht einmalige Schulung nicht aus. Gerade angesichts des Fachkräftemangels wird es zunehmend wichtiger, vorhandene Mitarbeitende gezielt weiterzubilden, statt ausschließlich auf externe Rekrutierung zu setzen. Weiterbildungen tragen dazu bei, Digitalkompetenz aufzubauen, Veränderungsbereitschaft zu stärken und Wissen nachhaltig in der Organisation zu verankern.
Neue Reihe: Lernen für den Wandel – Weiterbildung in der digitalen Verwaltung
Um Verwaltungen dabei zu unterstützen, ihr Personal für die digitale Transformation zu qualifizieren, startet die aconium Akademie mit diesem Artikel die Weiterbildungsreihe „Lernen für den Wandel – Weiterbildung in der digitalen Verwaltung“. In den kommenden Wochen erscheinen regelmäßig neue Beiträge, die jeweils eine Kompetenz in den Mittelpunkt stellen, die für die Verwaltung der Zukunft relevant ist – von digitalen Fachverfahren über Datenschutz bis hin zu smarten Infrastrukturen.
Dabei greift die aconium Akademie auf ihre langjährigen Erfahrungen als Partnerin für anwendungsnahe Qualifizierung im öffentlichen Sektor zurück – insbesondere in ländlichen Regionen, in denen Digitalisierung oft mit strukturellen Herausforderungen einhergeht.
Die Akademie entwickelt digitale Lernmedien zu Themen wie GIS-gestützter Gemeindeplanung oder LoRaWAN, bis hin zu mehrtägigen Seminaren zu E-Government, IT-Sicherheit oder digitalem Rechnungswesen. Ergänzt wird das Programm durch interaktive Selbstlernmodule und Zertifizierungen in Zusammenarbeit mit Fachexpert:innen. Ziel ist es, Verständnis für neue Technologien zu schaffen, sinnvolle Anwendungsfelder aufzuzeigen und gleichzeitig rechtliche, ethische und organisatorische Fragen mitzudenken.
Wir freuen uns, gemeinsam mit Ihnen diese Reihe zu starten und Sie bald mit dem Thema: „KI verstehen, einsetzen, gestalten – Was Kommunen jetzt wissen müssen“ zu begrüßen.
